23. August 2016
Katzen: zu zweit oft glücklicher
Katzen begleiten den Menschen bereits seit Jahrhunderten als Haustier und behielten dennoch ihr ursprüngliches Verhalten. Dazu zählt auch ihr geselliger Umgang miteinander, der allerdings gerade zwischen Katern gelegentlich zu erbosten Konflikten führen mag. Gewöhnlich steht allerdings der freundliche Körperkontakt im Vordergrund. Hierzu gehören insbesondere spielerisches Balgen und gegenseitige Fellpflege.
Das feline Sozialverhalten gestaltet sich allgemein sehr komplex, wozu auch phasenweises Einzelgängertum beiträgt. Der eher zurückgezogene bzw. gesellige Charakter basiert stark auf Erfahrungen im Welpenalter. Deswegen beobachten Katzenfreunde ihren vierbeinigen Begleiter geduldig und interpretierend, statt starre Maßstäbe aus der menschlichen Sphäre anzulegen. Diese Annäherung an eine individuelle Katze empfiehlt sich besonders vor ihrer Anschaffung. Häufiger Kontakt mit dem Tier sowie Fragen an den Züchter erleichtern die Kaufentscheidung.
Eine zweite Katze
Das Halten einer Katze bringt lange und hohe Verantwortung mit sich: Diese anspruchsvollen Tiere werden bei artgerechter Pflege durchaus 20 und mehr Jahre alt. Besitzen Sie ein Einzeltier mit Verhaltensauffälligkeiten, lassen sich diese womöglich als Vereinsamungssymptome deuten. Dagegen hilft gerade bei reinen Wohnungskatzen bisweilen ein Artgenosse, was sich leicht testen lässt: Bringen Sie Ihr Tier einmal mit Katzen Ihrer Bekannten zusammen. Alternativ versuchen Sie verstärkt, Ihrem kleinen Tiger persönlich die für sein Wohlbefinden nötige Nähe zu schenken.
Wohnungstiere
Artgenossen mindern die Langeweile von Wohnungskatzen, die sonst bei Abwesenheit ihres Menschen durchaus zu Möbelzerstörung sowie Urinieren außerhalb der Katzentoilette führen kann. Gerade Spieltrieb und sonstiges Sozialverhalten unter diesen Tieren, etwa gemeinsame Fellpflege und angetäuschtes gegenseitiges Knabbern im Fell sowie aneinander Reiben und längerer enger Körperkontakt, entsprechen der Natur dieser kleinen Raubtiere. Damit wirken Katzen in harmonischer Gemeinschaft oft ausgeglichener als Einzeltiere.
Mehrere Wohnungskatzen erfordern allerdings gegebenenfalls auch mehr Ausstattung, etwa Kratzbaum, Katzenbettund Kratzliege. Zudem nehmen zwei sehr menschenfreundliche Samtpfoten die Zeit des Halters doch sehr in Anspruch.
Günstige Kombinationen diverser Katzentypen
Tiere gleichen Geschlechts vertragen sich oft besser dank ihres sehr ähnlichen Auftretens. Kater beispielsweise gebärden sich zwar oft wie Grobiane und geraten aneinander, unterscheiden dabei jedoch genau zwischen Spiel, umschlagender Stimmung und energischer physischer Konfrontation. Die dem Kater körperlich meist unterlegene Katze hingegen erkennt diesen Unterschied nicht unbedingt sofort, was für sie hohen Stress bedeutet. Letztlich empfiehlt sich jedoch auch für reine Katergemeinschaften ungefähre körperliche Ebenbürtigkeit aller Beteiligten: Ein einziger Bully bereitet schwächeren Tieren sonst erhebliche Probleme.
Eine mögliche Verträglichkeit von Katze und Kater zeigt sich gut im abgeschlossenen Raum. Bei ungünstigen Kombinationen faucht die Katze bzw. lässt unter sich. Gelegentlich zeigen sich jedoch körperlich stärkere Kater psychisch dem weiblichen Tier nicht gewachsen.
Gemeinsame Welpenzeit
Geschwister bzw. zusammen aufgewachsene Katzen bleiben oft lebenslang ein gutes Team. Experten empfehlen daher, entsprechende Jungtiere zu kaufen, vorzugsweise Geschwister. Letztlich entstehen allerdings auch starke Bindungen unter Ziehgeschwistern, also nicht verrwandten Tieren in der Obhut derselben Mutter. Von Geruch über Stimme bis zu gemeinsamen Raufereien: Langfristige Harmonie gilt fast stets bei geteilter Welpenzeit.
Gesicherte Hygiene
Selbst das Einzeltier nutzt manchmal zwei moderne Katzentoiletten, zum Beispiel eine je Hausetage. Zwei Katzen dagegen erfordern durchaus mindestens drei solche Örtlichkeiten, sinnvoll verteilt auf der Wohnfläche. Ruhige Lage und einfache Erreichbarkeit, auch wegen zweimaliger Entsorgung je Tag, erzwingen sich: Über längere Zeit ungereinigte Toiletten finden keine Akzeptanz der reinlichen Tiere. Deswegen empfiehlt sich auch das wöchentliche Reinigen mit klarem, heißem Wasser, das dem Toilettenmaterial Geruchsstoffe entzieht.
Fazit
Katzen gedeihen aus vielen Gründen gemeinsam meist besser, was speziell für Wohnungskatzen gilt:
- gegenseitige Pflege sonst nicht erreichbarer Fellbereiche ·
- Motivation älterer Tiere · Befriedigung sozialer Bedürfnisse ·
- Ausleben des Jagd- und Geschlechtstriebs · verminderte Probleme mit
- unausgelasteten Tieren · gesunde, weil ausgeglichene Katzen ·
- zeitliche Entlastung des Halters
Von der umsichtigen Wahl der zweiten Katze profitieren beide Exemplare dann langfristig. Vorzugsweise nehmen Halter schon von Beginn an geeignete Katzenpaare zu sich.